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Dead Chickens

    „Monstren – etymologisch heißt das: Lebewesen oder Sachen, die des Zeigens wert sind.“ schreibt Foucault in Wahnsinn und Gesellschaft.

    Schönheit und Jugendlichkeit werden in der westlichen Welt als hohe Werte gehandelt. Monstren, Chimären und Deformationen bevölkern hingegen die groteske Welt der Dead Chickens.

    Schönheit und Hässlichkeit haben eines gemeinsam – sie sind nicht normal. Das Andersartige, Fremde zeigt eine Vielfalt möglicher Welten. Allerdings verbirgt sich, Thema vieler Mythen und Märchen, unter der Oberfläche des Schönen oft das Hässliche, hinter dem Hässlichen oft das Schöne. Die phantastische Welt der Dead Chickens ist unter der Oberfläche der Realität angesiedelt. Die Innenwelten der Künstler:innen verschmelzen zu einer gemeinsamen Vision. Durch spielerisches Suchen, Finden und Erfinden, mit Hilfe immer neuer (oder der immer neuesten) Techniken und Medien, erschaffen sie ein komplexes Kunstwerk. Die mechanischen, computergesteuerten Wesen simulieren Leben in einer künstlerisch- künstlichen Welt kinetischer Monster, die so den Weg in unsere Realität finden.

    Das Mechanische verfremdet sich, indem es zum Leben erwacht; das Lebendige, indem es zum Automaten erstarrt. Einige der Monstermaschinen haben riesige Augen. Es scheint, als wären beseelte Wesen in diese monströsen, blechernen Körper hinein geboren worden. Sie wirken fragil, unbeholfen und verletzlich. Die Monstren lösen im Betrachter widersprüchliche Regungen aus: Neugier, Faszination, Erschrecken, Mitgefühl, Zuneigung. Die zeitlosen Monstermaschinen der Dead Chickens sind Ausdruck und Projektionsfläche für menschliche Sehnsüchte und Ängste, aber auch ein Spiel mit dem Absurden … sie laden zu einem befreienden Lachen ein.

    Künstlernotiz JoHannes Heiner

    Projekte und Shows – Eine Auswahl


    Die Dead Chickens wurden 1983 ursprünglich als Punkrock-Band gegründet. Ab 1986 begannen KAI und JoHannes Heiner, umfassende Bühnenbilder immer mehr auszuarbeiten, womit es zur Gründung der Künstlergrupp DEAD CHICKENS kam.


    1986
    – Fashion show „OFF LINE“ , Berlin, Deutschland


    1987
    – Show, Quartier Latin, Berlin, Deutschland
    – Fashion Show und Performance, Kampnagel Fabrik,
    Hamburg, Deutschland


    1988
    – Ausstellung und Show, Schinkestraße, Berlin, Deutschland
    – Videoclip, Offner Kanal, Berlin, Deutschland

    1989
    – Chronometer, Ausstellung, Berlin, Deutschland
    – Nomadendorf, Mutoid Waste Company, Görlitzer Park,
    Berlin, Deutschland
    – Starwars Shows, mit Radio Subcom, Ars Electronica Linz,
    Österreich
    – House Usher III Hommage an Ray Bradbury, Arcanoa,
    Berlin, Deutschland


    1990
    – Madhouse, Filmausstattung für das kleine Fernsehspiel,
    Regie: Knut Hofmeister (Abb. 2, 6)
    – Show und Ausstellung, Fritz Deutschland, Frankfurt/M.,
    Deutschland
    – Gründung des Dead Chickens Warehouse:
    Eine„Künstlernetzwerkgalerie“ in der Schinkestraße in
    Berlin-Neukölln, in der zahlreiche Kunstschaffende
    zusammenkommen. Das Dead Chickens Warehouse ist
    Galerie, Werkstatt, Ort für Kunst, Performance und
    Happening zugleich. (Abb. 1, 4)
    – Dead-Chickens-Werkschau, Berlin, Deutschland
    Interni, Designgalerie Dilmos, Mailand, Italien


    1991
    – Schlaraffenland, Akademie der Künste am Brandenburger
    Tor, Berlin
    – ZOO, WMF Club, Berlin, Deutschland
    – DEAD CHICKENS – eine Dokumödie, 16mm-SW-Film von
    Malika Ziouech (Abb. 5)


    1992
    – Labor für Evolutionsprognostik, UMBAU, Berlin, Deutschland
    – Dr. Mutabor empfiehlt, Raab Galerie, Berlin, Deutschland
    – Electronic Art Syndrome, Berlin, Deutschland

    1993
    – Berlin Kosmetik, Milchhof e.V., Berlin, Deutschland
    – We never Sleep, Tacheles, Berlin, Deutschland
    – LEP – Labor für Evolutionsprognostik 2, Maubeuge,
    Frankreich (Abb. 8, 10)


    1994
    – X-Position, Akademie der Künste, Berlin, Deutschland
    – Tagediebetage, Milchhof, Berlin, Deutschland
    – Mäuseboxen, Les inattendues de Maubeuge, Frankreich
    – Baila o Muere, La Fura dels Baus, Tempodrom, Berlin,
    Deutschland
    – Dr. Mutabors zweiter Frühling, Raab Galerie, Berlin
    Deutschland
    – Mäuseboxen, Video 25 Minuten, Regie: Mirko Borscht
    (Abb. 7)


    1995
    – Standpunkte, Galerie Fine Art Vostell, Berlin, Deutschland
    – Muttis Geburtstag, Exit, Creteil, Paris, Frankreich (Abb. 11)
    – Wohlstand, Musikbeitrag zur japanisch-deutschen
    Noise-Compilation-CD, Human Wrechords
    Gründung des Schwarzenberg e.V. & des Haus Schwarzenberg
    mit weiteren Kulturschaffenden – Kulturhaus,
    Atelier- und Ausstellungsräume, Kommunikations- und
    Künstlernetzwerk, Berlin
    – Ausstattung des Dead-Chickens-Künstlerclubs Eschschloraque,
    Rümschrümp, Berlin, Deutschland


    1996
    – Psycholomedo mit Cornelius Perino, Frieshuis Amerika,
    Amsterdam, Niederlande


    1997
    – Ferrocity, Maschinenbühnenbild für das Variete Chamäleon,
    Berlin, Deutschland
    – Psycholomedo, Show Inteatro, Polverigi, Italien (Abb. 9,16)
    Ferien mit Mutti, Ausstellung Bomarzo, Italien
    (Abb. 12, 14, 15, 17)
    – Ausstellung im Museum für junge Kunst, Frankfurt/Oder,
    Deutschland und Ausstellung in der Galeria Prowincjonalna,
    Słubice, Polen

    1998
    – On Stubnitz 1, MS Stubnitz, Kulturhauptstadt Europas
    Stockholm, Schweden
    – Monsterkabinett im Bernsteinzimmer – Eröffnung der
    ständigen Dead-Chickens-Erlebnisausstellung bis 2002
    im Haus Schwarzenberg, Berlin Deutschland (Abb. 13)
    – Launch der Domain www.deadchickens.de


    1999
    – mutabortube, Grec99 Festival d’Estiu, Barcelona, Spanien
    – Festivals Via, Maubeuge, F und Exit, Paris, Frankreich
    – Fusion, Müritzsee, Deutschland


    2000

    – Z 2000 Festival für Junge Kunst, Akademie der Künste,
    Berlin, Deutschland
    – The LEP files Audio & ROM CD, Akademie der Künste,
    Berlin, Deutschland


    2001
    – On Stubnitz 2, MS Stubnitz, Kulturhauptstadt Europas
    2001, Rotterdam, Niederlande


    2003
    – Clash of the Giants, Dead Chickens vs. Puppetmastaz,
    Maria am Ufer, Berlin, Deutschland


    2004
    – Chimech a mechanical creatures odyssee, Präsentation,
    Berlin, Deutschland (Abb. 18, 19, 20, 21, 22)
    – Chimech a mechanical creatures odysee, Hauptstadt der
    Kulturen Lille 2004, Frankreich


    2005
    – Chimech, Werkstatt Oberschöneweide, Berlin, Deutschland
    – Robodock, Amsterdam, Niederlande
    – ZEIT, Maschinen Theater, Werkstatt Oberschöneweide,
    Berlin, Deutschland

    2006
    – Robodock, Amsterdam, Niederlande


    2007
    – Big Day Out, Sydney-Melbourne-Adelaine-Goldcoast,
    Australien
    – The Failure of Beauty-Dead Chickens in Berlin, Dead
    Chickens Dokumentation Film von Amaia Arana


    2008
    – Bally Wulff, München, Deutschland


    2009
    – „LEAVING SCHWEINEÖDE – THE RETURN OF THE MONSTERS“,
    Dead Chickens Festival, Berlin, Deutschland


    2010
    – Eröffnung des Dead Chickens-Museums Monsterkabinett,
    Haus Schwarzenberg Berlin, Deutschland

    Mitglieder der Künstlergruppe bis dahin:
    KAI, JoHannes Heiner, Henryk Weiffenbach,
    Breeda CC, Nils Peters

    https://www.deadchickens.de